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Wieder Neues zur Gäubahn


(05.03.2021) Der Gäubahn-Tunnel, von Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) in die Runde geworfen, haut wieder mal alle Planungen über den Haufen. Offizielle Kosten 1 Milliarde (intern: Karlheinz Rösler 2,7 Milliarden), mehrere Jahre Planung, mehrere Jahre Bauzeit... und die Gäubahn endet womöglich 10 lange Jahre in Vaihingen. Für ihre "Stadtentwicklung" kennt Stuttgart keine Gnade mit den Bahnreisenden. Das bringt wieder einmal die OBs im Landkreis Böblingen auf die Palme. Inclusive den Herrenberger OB Thomas Sprißler.

Pressemitteilung des VCD

Leserbrief vom 16.02.2021

StZ vom 12.02.2021

StZ vom 11.02.2021

StZ vom 10.02.2021

Kontext-Wochenzeitung: Bilgers Tricks

Brief der Oberbürgermeister des Landkreises Böblingen

Bildergalerie (in Bearbeitung)



05.03.2021 Pressemitteilung des VCD:

Fahrgastpotenzial nicht abhängen - Alternativen zum Gäubahntunnel ergebnisoffen prüfen!

Das Konzept des Bundes zum Ausbau der Gäubahn überzeugt nicht. Es zeige, dass der angedachte Tunnel zwischen Böblingen und dem Flughafen nur auf Kosten der IC-Halte in Böblingen und Singen (Hohentwiel) möglich ist. Wie damit das Kozept wirtschaftlich sein soll, ist unverständlich. Ein Blick auf die angesetzten Kosten des Tunnels von 1 Mrd. Euro liefert Antworten. Deshalb fordert der VCD die ergebnisoffene Prüfung von Alternativen.

"25 Jahre nach der vertraglichen Vereinbarung mit der Schweiz zum Ausbau der Gäubahn beschäftigt sich das Bundesverkehrsministerium erstmals ernsthaft mit diesem Thema", stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest. Immerhin sollen über 2 Mrd. Euro in die Eisenbahnlinie Richtung Schweiz investiert werden. "Allerdings kann der jetzt bekanntgewordene Wegfall der Halte in den Bahnhöfen der beiden größten Städten entlang der Strecke, nämlich Böblingen und Singen, nur als 'grober Unfug' bezeichnet werden“, so Lieb.  Böblingen habe zusammen mit Sindelfingen rund 120.000 Einwohner. Singen habe knapp 50.000 Einwohner und als Hinterland die ganze Hegau-Bodensee-Region. "Wie ohne die Fahrgäste dieser Städte das Gesamtkonzept wirtschaftlich sein soll, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis des Bundes", erklärt Matthias Lieb. Ebenso erscheinen die Baukosten von weniger als 1 Mrd. Euro für 22 Kilometer Tunnelröhren beim Gäubahntunnel geschönt, um die Wirtschaftlichkeit nachzuweisen, ein von Stuttgart 21 bekanntes Modell - die Kostensteigerungen erfolgen dann später, so der VCD.

Überhaupt kritisch sieht der VCD den vorgesehenen Gäubahntunnel zum Flughafen Stuttgart. Dieser Tunnel sei nur das Eingeständnis, dass die bisherige Planung der Flughafenanbindung der Gäubahn untauglich ist, stelle aber aus VCD-Sicht keine wirkliche Lösung dar. Denn gleichzeitig entstünden am Flughafenbahnhof neue Engpässe und fehle dauerhaft ein Notfallkonzept für die S-Bahn, beklagt der VCD. Außerdem würden die Züge dann die gesamte Stecke von Böblingen bis Stuttgart, d.h. über 20 Kilometer, in einem einzigen langen Tunnel durchfahren - für die Fahrgäste sprichwörtlich nicht die attraktivste Aussicht, so Matthias Lieb.

Der VCD erneuert deshalb seine Forderung nach einer ergebnisoffenen Diskussion von Alternativen zum Konzept des Bundes. Aus Sicht des VCD müsse vorläufig die bestehende Gäubahnanbindung an den Stuttgarter Kopfbahnhof beibehalten bleiben und dürfe nicht im Jahre 2025 baubedingt unterbrochen werden.

Im weiteren Verfahren seien dem Vorschlag des Bundes gleichberechtigt weitere Lösungsmöglichkeiten gegenüberzustellen und zu bewerten.

Dazu gehören aus Sicht des VCD folgende Alternativen:

Hintergrund:

Der Vertrag von Lugano

VCD-Vorschlag "Dialog Stuttgart 21 Plus"

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Leserbrief im GÄUBOTE vom 16.02.2021
Diskussion um Zukunft der Gäubahn Mittwoch: „Behörde stoppt S-21-Pläne für die Gäubahn“;

Donnerstag: „Filderschützer begrüßen Stopp – den ’entscheidenden Sargnagel’ habe ausgerechnet eine Initiative aus der CDU mit Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger gesetzt“; Freitag: „Aus für S-21-Pläne am Airport möglich“. Alles gut also? Kehrt jetzt doch noch ein Stückchen Restvernunft bei Bahn und Bund ein? Wird der „Plan der Stunde“ gestoppt, der für alle Gäubahnnutzer nach Stuttgart-Hauptbahnhof mindestens zehn Jahre Aus-und Umstieg in Vaihingen in die S-Bahnen bedeutet hätte? Also Zeit- und Komfortverlust lediglich für die Gäubahnnutzer aus Herrenberg, Gäufelden, Bondorf bis hinunter nach Singen und Zürich? Nein, auch die S-Bahn ist betroffen. Jeder Pendler, jede Pendlerin weiß, wie oft die gestresste S-Bahn-Tunnelröhre gesperrt ist und die Züge über die Panoramastrecke nach Stuttgart umgeleitet werden. Die soll aber wegen Stuttgart 21 gekappt werden. Im Störungsfall heißt das für alle: Umstieg in Vaihingen in die U-Bahnen. Sowohl mit dem bisher geplanten Tunnel wie mit dem verlängerten Bilger-Tunnel wäre das für mindestens zehn Jahre der Fall. Ob die Befürworter des Tunnels das wissen?

Ulrich Kurz, Herrenberg Co-Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen

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Das Mantelblatt des GÄUBOTE sind die STUTTGARTER NACHRICHTEN, die bekanntermaßen eher pro Stuttgart 21 sind. Die STUTTGARTER ZEITUNG ist kritischer.

12.02.2021 Stuttgarter Zeitung Stadtausgabe (Lokalteil Stuttgart Innenstadt) Seite 19

Anwalt: Aus für S-21-Pläne am Airport möglich

Die vom Bau Betroffenen fordern, die alternativen Tunnelpläne zu bewerten.
Konstantin Schwarz

Stuttgart. Die Debatte über die alternative Anbindung der Gäubahn an den Landesflughafen gewinnt an Schärfe. Bisher ist im Projekts Stuttgart 21 die Nutzung der bestehenden S-Bahn-Trasse auf den Fildern durch Züge der Gäubahn (Singen-Stuttgart) geplant. Der Berliner Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger  (CDU, Ludwigsburg) hatte vergangene Woche positive Signale für eine alternative Tunnellösung gesendet. Stuttgarts Regierungspräsident Wolfgang Reimer (Grüne) hat daraufhin am Dienstag das Anhörungsverfahren für die S-21-Pläne vorerst auf Eis gelegt und Unterlagen zum Tunnel eingefordert. Er erfahre nur „häppchen-weise Neuigkeiten aus der Presse“.

Bilger wirft dem RP-Chef nun laut dpa ein „Wahlkampfmanöver“ statt einer rechtlich begründeten Position vor. Reimer habe „bei uns gar nicht nachgefragt“, so Bilger, der Gäubahn-Ausbau im Rahmen des Deutschlandtakts scheine die Grünen nicht zu inter-essieren, so Bilger weiter. „Wir haben keine Holschuld, die Bahn ist verpflichtet, uns alle erforderlichen Unterlagen vorzulegen“, so ei-ne Sprecherin des RP am Donnerstag. Es müsse geprüft werde, ob  „eine vertieftere Darstellung der Variante erforderlich ist“.

Unterstützung erhält Reimer von Uwe Lahl, Amtschef im Landes-Verkehrsministerium. Man könne das Verfahren zu S 21 nicht wie bisher durchführen, wenn der Bund eine neue Variante ins Spiel bringe. Der Grünen-MdB Matthias Gastel (Filderstadt) wirft Bilger „unglaubliche Arroganz“ vor. Es sei dessen „Bringschuld, das aus öffentlichen Geldern finanzierte Gutachten der Öffentlichkeit vor-zulegen“.

Zwei Anwälte, die die  Schutzgemeinschaft Filder  und die Stadt Leinfelden-Echterdingen vertreten, stützen die Entscheidung von Reimer. „Wenn der Bund einen Tunnel plant, ist das eine Alternative, die sich aufdrängen kann“, sagt Armin Wirsing, der die Filder-kommune vertritt. „Diese Pläne müssen konkret auf den Tisch“, fordert Wirsing. Versäume das Regierungspräsidium dies, „wäre das ein Abwägungsfehler und damit ein K.-o.-Kriterium für die bisherige Planung“. Das sieht auch Tobias Lieber, Anwalt für die Filderschützer, so. Wenn sich die Sachlage ändere, müsse womög-lich das Verfahren wiederholt werden. Die neuen Pläne müssten „detailliert ausgearbeitet werden, damit ein belastbarer Vergleich möglich ist“.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erwartet, dass die Direktverbindung der Gäubahn zum Hauptbahnhof durch die neuen Pläne für  zehn Jahre unterbrochen wird . „Das ist ein Desaster für den Schienenverkehr, auch für die Landesteile bis zum Boden-see“, sagt BUND-Vorsitzende Brigitte Dahlbender. Ein Blick auf die Röhren vom Tiefbahnhof zum Airport stützt dies. Vom Rohbau-start bis zur Inbetriebnahme vergehen zwölf Jahre, dazu kommt die Planungszeit.

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11.02.2021 Stuttgarter Zeitung Stadtausgabe (Lokalteil Stuttgart Innenstadt) Seite 20

Filderschützer begrüßen Stopp 

Konstantin Schwarz

Stuttgart. Die Schutzgemeinschaft Filder und das Aktionsbündnis gegen S 21 begrüßen den vom  Regierungspräsidium Stuttgart (RP) ausgesprochenen Stopp des Genehmigungsverfahrens für den  Stuttgart-21-Abschnitt 1.3b am Flughafen, bei dem  S-Bahn-Gleise von Zügen der Gäubahn mit genutzt werden sollen. RP-Präsident Wolfgang Reimer hatte das Verfahren am Dienstag auf Eis gelegt, weil der Bund stattdessen einen Gäubahntunnel vorschlägt. Beide Varianten müssen gegeneinander abgewogen werden, für den Tunnel gibt es noch keine Unterlagen.

„Besser spät als gar nicht“, sagt Steffen Siegel von der Schutzgemeinschaft zu dem Stopp. Die S-21-Pläne für den Flughafen mit dem Mischverkehr von S- und Gäubahn seien gescheitert, den „entscheidenden Sargnagel“ habe „nun ausgerechnet eine Initiative aus der CDU“ mit Verkehrsstaatssekretär  Steffen Bilger gesetzt. Die Tunnelidee „toppt allerdings noch die bisherigen Fehlplanungen“, so Siegel. Das Vorhaben werde Milliarden kosten und ewig dauern. Die Schutzgemeinschaft plädiert dafür, die Gäubahn nicht über den Flughafen zum S-21-Tiefbahnhof zu lenken, sondern die alte Strecke durch den Stuttgarter Westen in die City zu nutzen. Das sei bezahlbar und klimaverträglich. Diese Lösung steht bisher nicht zur Debatte. Untersucht werden tiefergelegte extra Kopfgleise Richtung Tiefbahnhof.

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10.02.2021 Stuttgarter Zeitung Kreisausgabe Böblingen  Seite 17

Behörde stoppt S-21-Pläne für die Gäubahn

Das Regierungspräsidium fordert Unterlagen zu neuer Variante mit Tunnel.
Konstantin Schwarz

Stuttgart. Das Regierungspräsidium Stuttgart legt laut Behördenchef Wolfgang Reimer (Grüne) das bereits laufende Anhörungs-verfahren zu dem beim Projekt Stuttgart 21 geplanten Gäubahn-Anschluss an den Flughafen vorerst auf Eis. Grund sei die vom Berliner Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) beworbene neue Anschlussalternative mit einem langen Tunnel. Er soll aus Richtung Böblingen an den Flughafen führen und dort in die Fern-bahnstation münden. Dieser Tunnelneubau wäre nicht Teil von Stuttgart 21, sondern könnte im Rahmen des Infrastrukturausbaus der Schiene für den Deutschlandtakt entstehen. Im Deutschlandtakt sollen alle großen Bahnhöfe zu festen Zeiten (ganze/halbe Stunde) miteinander verknüpft werden. Neubauten würden über den Bundesverkehrswegeplan direkt vom Bund bezahlt.

Bilger hatte die Tunnellösung vergangene Woche konkretisiert. Der Ausbau der Gäubahn sei volkswirtschaftlich grundsätzlich positiv und damit auch grundsätzlich über den Verkehrswegeplan möglich, das habe ein Zwischenbericht ergeben. Die genauen Kosten zur Ertüchtigung der Strecke Stuttgart–Singen  sind noch unklar, um die Bundesmittel wird ein scharfer Wettbewerb erwartet.

Reimer kritisierte am Dienstag, die Behörde erfahre „häppchenweise Neuigkeiten zur Gäubahn-Streckenführung über die Presse, ohne dass wir Unterlagen bekommen“. So könne das laufende Verfahren für den S-21-Bauabschnitt 1.3b nicht fortgeführt wer-den. Pläne dazu waren ausgelegt, Einwände eingegangen, nun stünde die Erörterung an. Dabei müssen die Pläne, die die Gäu-bahnzüge auf den bestehenden S-Bahn-Gleisen sowie ein Zusatz-Haltegleis parallel zum S-Bahn-Halt am Flughafen vorsehen, ge-gen andere Vorschläge – auch den Tunnel – abgewogen werden.  Unterlässt das Regierungspräsidium dies, wäre es ein Abwä-gungsfehler, der leicht beklagt werden könnte. Reimer spricht von der „Tragfähigkeit der Genehmigungsentscheidung“. Die Antrags-unterlagen müssten nun durch die Bahn ergänzt werden, Aspekte zur Umsetzbarkeit, Bauzeit und den Kosten dargestellt werden. Nur so könne auch die Tunnellösung beurteilt werden. Das sei „unbedingt notwendig“, so der Regierungspräsident. Bilger hatte vergangenen Mittwoch Zeitdruck eingeräumt. Er sieht im Tunnel die bessere Lösung.

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