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Radfahren
Radfahren

Aktualisiert: 01.01.2022

Inhalt:

Engstelle an der Nagolder Straße
So wird Kindern das Radfahren abgewöhnt
Kann das Fahrrad zur Mobilitätswende beitragen?
Werden wirklich 11 Prozent aller Wege mit Fahrrad zurückgelegt?
In Herrenberg ist noch viel zu tun (Bildersammlung)

Seit Jahrzehnten ist diese Engstelle ein Ärgernis.

Der enge Fußweg (Radfahrer frei) unter der Eisenbahnbrücke ist die Hauptverbindung für den Radverkehr von Westen in die Kernstadt und zurück!   

Schon 1994 (!) machte die BUNDjugend den Vorschlag, die rechte Fahrspur der Nagolder Straße stadtauswärts (die Spur mit dem roten Pfeil) bis zur Aischbachstraße aufzugeben zugunsten eines 100 Meter langen geschützten Radweges ("Protected Bike Lane"). Die Bushaltestelle müsste ein Stück nach hinten verlegt werden. Das moderate KFZ-Verkehrsaufkommen lässt es zu, dass die Autos einspurig vom Schickplatz kommen und sich erst später auf zwei Spuren sortieren.

Warum die Verwaltung den Vorschlag bis heute ignoriert, ist unklar. Ausgesessen? Inzwischen ist es wohl zu spät: Aktuell ist in der Planung ein Bahndurchstich vom neuen Aischbach-Areal zum Seeländer-Areal für Rad und Fuß, als zukünftige Verbindung von Westen in die Kernstadt. Wann der Durchstich kommt ist unklar, man rechnet mit drei Jahren Minimum, so lange dauert ein Planfeststellungsverfahren bei Angelegenheiten mit der Bahn. Und der zweite Durchstich "I3opt." spielt auch mit: um die Bahnstrecke nur einmal zu sperren, sollen beide Durchstiche gemeinsam realisiert werden. Abgesehen davon sind beide Durchstiche mit zusammen circa 30 Millionen Euro Baukosten extrem teuer. Corona hat überdies große Löcher in die Gemeindekasse gerissen, und es verdichten sich die Hinweise, dass die Durchstiche nicht realisiert werden.


So wird Kindern das Radfahren abgewöhnt...

Der Sattel ist viel zu niedrig eingestellt - Folge: unnötiger Kraftaufwand beim Treten. Der hinterherfahrende Erwachsene hat ein E-Bike, da ist die Sattelhöhe egal, weil der Motor den Haupt-Vortrieb leistet. (Fotografiert am 4.7.2019 in Kuppingen, Verkehrsübung für Schulkinder)

Regel: Der Sattel ist so zu justieren, dass bei durchgedrücktem Kniegelenk die Ferse auf dem am unteren Tiefpunkt befindlichen Pedal aufliegt. Und warum ist das so? Man versuche, mit angewinkelten Beinen eine Treppe hochzusteigen.


Kann das Fahrrad zur Mobilitätswende effektiv beitragen?

(10.05.2019) Experten schätzen, dass sich in Ballungsgebieten bis zu 30 Prozent der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagern ließen. (Quelle: Umweltbundesamt) In Herrenberg ergab die IMEP-Haushaltsbefragung (Herbst 2016) einen Rad-Anteil von 11 Prozent. Ähnliche Zahlen werden auch von anderen Kommunen gemeldet.

Man lese nun das "Kleingedruckte" in der oben angegebenen Quelle:

"Pro Tag werden in Deutschland 281 Mio. Wege mit etwas über 3,2 Mrd. Personenkilometern zurückgelegt. Davon entfallen 10 Prozent der Wege und 3 Prozent der Personenkilometer auf die Fortbewegung mit dem Rad."
Und hier ist der Anteil der Fahrrad-Personenkilometer mit nur 2% angegeben. Auch das ist gefühlt noch zu hoch gegriffen. Für warme trockene Tage mag das zutreffen.

Selbst wenn es gelingt, den Fahrrad-Anteil am Verkehr zu verdoppeln, werden immer noch 94% bis 96% aller Personenkilometer mit Auto und Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt (Fußwege sind vernachlässigbar). Und nur die Personenkilometer sind der Maßstab für Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Das Fahrrad ist kein Allheilmittel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, auch wenn es politisch so beworben wird.

Noch ein Zahlenspiel. 2018 hatten wir 455 getötete Radfahrer gegenüber 3265 getöteten Menschen im Straßenverkehr. 14% der Verkehrstoten sind Radfahrer, obwohl sie nur 2% - 3% aller Personenkilometer zurücklegen.


Zum Thema "In Herrenberg werden 11 % aller Wege mit dem Rad zurückgelegt":

Dieser Wert ist fern jeder Realität! Der Prozentsatz resultierte aus einer Haushaltsbefragung am 25. Oktober 2016. Es wurden 3000 Fragebögen an per Zufall ausgewählte Haushalte in Herrenberg + Teilorte verteilt. Der Rücklauf betrug 923 Bögen, das sind 31 %. Bei einer Gesamtzahl von 10 000 Haushalten in Herrenberg wurden also Daten von 9 % der Haushalte erhoben. Und es wurde nur ein einziger Tag abgefragt, der sonnig und warm war. Ich unterstelle einigen Personen die legale Absicht, durch Abschicken oder Zurückhalten der Antwort das Ergebnis zu Gunsten ihrer Wunscherwartung zu manipulieren. Der Wunsch ist natürlich, dass exzessives Autofahren nicht allzusehr dominiert. Und es existiert immer ein gesundes Misstrauen, ob die Anonymität der Befragung tatsächlich gewährleistet ist.

Von einer ausreichenden Basis konnte überhaupt keine Rede sein, geschweige denn von einem aussagekräftigen Ergebnis aus einer manipulierbaren statistischen Untersuchung.

Ich persönlich schätzte damals den Anteil der per Rad zurückgelegten Wege in Herrenberg auf maximal vier Prozent, in meinem Wohnort Kuppingen auf zwei Prozent. Durch den Pedelec-Boom dürften sich die Werte etwas verbessert haben. 


 

In Herrenberg ist noch viel zu tun:

Hinweis: Die Aufnahmen wurden im Zeitraum 2016 - 2020 gemacht. Heute (Januar 2022) sehen die Örtlichkeiten noch genauso aus...

 

Vor der Stabi. Die schwarzen Gummipuffer lösen sich nach und nach auf. Abgesehen davon sind diese Ständer nicht mehr zeitgemäß.


Oder sind das Radständer für Liegeräder?


Neue Musikschule. Keine Überdachung. Diese Antiquität war vielleicht ein Sonderangebot?


Am Bahnhof. Diese Radständer sind ultimative Felgenkiller. Inzwischen liegen Pläne für Verbesserungen vor. Die Verwaltung hat signalisiert, demnächst neue Anlehnbügel zu installieren.

 

Am Bahnhof. Seit Jahren besteht dieser Pinkelplatz zwischen den Radboxen. Die Holzbalken sind schon abgefault. Lösung: Stacheldraht davor oder Boxen zusammenrücken. (29. 02. 2020).


Ziemlich seltsam ist diese 2014 angebrachte Radweg-Abmarkierung vor der Kaufland-Einfahrt: links ist der sichere und breite Zweirichtungs-Radweg zur Schule.


Und so setzt sich der abmarkierte Radweg fort ... (fotografiert am 19. 11. 2016, 13 Uhr). Manche Herrenberger nennen ihn "Todesstreifen".


Am Kuppinger Sportplatz.


Bahnhof Herrenberg. Der Aufzug ist entweder voll oder zu klein oder kaputt. Warum wurde diese einfache Lösung nicht gebaut?


 

Diese Stolperfalle für Radler wurde schon im Frühjahr 2019 der Verwaltung gemeldet. (fotografiert im Dezember 2019) 

 

"Shared Space", mal anders... (November 2019)

 

So haben nur 3 bis 4 Fahrräder Platz. Tip: alles um 90 Grad drehen... (Februar 2020)

 

Radweg in Fellbach. Beispiel für eine üble Planung. Gefahr wenn parkende Autos die rechte Tür öffnen. Und wenn ein Auto von hinten kommt und nach rechts einbiegen will, wird ihm die Sicht auf von hinten kommende Radler von parkenden Autos verdeckt. (Mai 2018)


Vorbildlicher Fahrradständer beim VFL-Center!
 

Zu den folgenden Bildern:

In Magdeburg waren Stadtplaner am Werk, die Fahrradabstellanlagen nicht nur als notwendiges Übel sehen. Edles Material und harmonische Einpassung in das Stadtbild zeigen: Hier sind Radler willkommen!



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