(10.07.2023) Das BMDV (Bundesmysterium für Digitotales und Verkehrtes) legt seine neue Verkehrsprognose bis 2051 vor. Besonders stark wächst der Güterverkehr auf der Straße; neue Rekorde auch für die Schiene.
Quelle: bmdv.bund.de
03.03.2023: Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat heute in Berlin gemeinsam mit Studienautor Dipl.-Math. oec. Tobias Kluth von Intraplan die Ergebnisse der neuen Gleitenden Langfrist-Verkehrsprognose des BMDV vorgestellt. Sie reicht bis ins Jahr 2051 und berücksichtigt u.a. ein deutlich gestiegenes Bevölkerungswachstum, Veränderungen durch die Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges.
Bis 2051 wird der Verkehr überall in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, steigt hier die Verkehrsleistung um die Hälfte – von 679 auf 990 Milliarden Tonnenkilometer. Der LKW bleibt dabei das dominierende Verkehrsmittel und nimmt an Bedeutung weiter zu (+54 Prozent Zuwachs auf der Straße). Der Güterverkehr auf der Schiene legt um ein Drittel zu, während die Wasserstraße stagniert.
Der Personenverkehr wird um 13 Prozent auf fast 1.400 Milliarden Personenkilometer in 2051 ansteigen. Bei den einzelnen Verkehrsträgern gibt es starke Zuwächse gibt es beim Bahn- und Luftverkehr von über 50 Prozent, auch der Radverkehr legt spürbar zu (+36 Prozent), während der Straßenverkehr nur geringfügig wächst. Dennoch bleiben Auto und Motorrad mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel der Deutschen. Mehr als zwei Drittel aller Wege und vier Fünftel aller Personenkilometer werden damit zurückgelegt.
Ministerpräsident Kretschmann hat das schon voll im Focus, wenn er sagt: "Anstatt das Auto zu verteufeln, solle man den Leuten sagen: Kauft euch bitte ein Elektroauto". (siehe auch unseren Artikel hier).
Der unerträgliche Verkehr durch Herrenberg wird weiter zulegen. Die meisten Kommunen haben es geschafft, mit Umgehungsstraßen den Verkehr draußen zu halten. Nur Herrenberg sperrt sich immer noch und wartet auf utopische Zeiten: Tempo 30 flächendeckend, Shared Spaces, keine A81-Bedarfsumleitung durch die Innenstadt (sollen die doch woanders durchbrettern!), LKW-Fahrverbote, freiwilliger Verzicht auf das eigene Auto, Personen- und Warentransport mit Lastenrädern, Fahrrad-Straßen, zuverlässiger und dicht getakteter ÖPNV auch nachts, Mitfahrbänkle, Abbau von öffentlichen Parkplätzen, City-Maut, kostenpflichtiges Bewohnerparken überall, Jung und Alt haben plötzlich Freude am Zufußgehen und Radeln auch bei Regen und im Winter. Schön wärs...
Ein Blick auf die Landkarte zeigt eine Streusiedlung: sieben unselbstständige Dörfer hängen am Tropf einer engen und verbauten Mittelstadt. Alle sieben wollen und müssen ihr Tagesgeschäft in der Stadt verrichten: dort sind die Arztpraxen, die Schulen, die Warenhäuser, die Kultur- und Sportstätten, die Verwaltung, die Ämter, die Kreissparkasse, der Bahnhof. Und alle sieben müssen sich irgendwie dort hin und quer durch bewegen. Und ein weiterer Blick auf die Landkarte zeigt zwei Bundessstraßen und zwei Landesstraßen, die am Reinhold-Schick-Platz zusammenlaufen. Und alles hängt gnadenlos im Korsett einer steinzeitlichen StVO und eines FDP-geführten BMDV.
Es ist seltsam, dass maßgebliche Herrenberger Kreise mit beinahe ideologischer Hartnäckigkeit eine Umgehungsstraße um die Kernstadt verteufeln, obwohl die Kuppinger, die Affstätter und die Gültsteiner gottsfroh über ihre Umgehungen sind und die übrigen vier Teilorte abseits von verkehrsreichen Raumtrassen liegen. Eine Komplett-Umfahrung der Kernstadt wäre durch einen drei Kilometer langen Lückenschluss zwischen der Nord-Umfahrung und der Gültsteiner Süd-Umfahrung realisierbar. Solche Pläne gab es schon früher (G14 opt). Stattdessen brachte die Verwaltung mit dem "Schlossberg-Tunnel" die Bürgerschaft gegen sich auf: Tunnel-Zufahrten und Tunnel-Öffnungen mitten im Wohngebiet und eine bekanntermaßen kritische Gipskeuper-Geologie des Schlossbergs.
Mehr zu Herrenberg, dem "kranken Mann am Schönbuch", findet sich hier. Eine Bürgergruppe hat viele Fakten zusammengetragen und legt einen detaillierten Plan für eine Umgehung vor.
Reinhold-Schick-Platz. Das Luftbild ist circa 10 Jahre alt. Herkunft: unbekannt.
Bis heute hat sich der Verkehr verdoppelt.