(31.12.2019) Die Entdeckung einer keltischen Siedlung auf dem Gelände des geplanten Neubaugebietes Herrenberg-Süd brachte unter Anderem diese phantastische Stele zum Vorschein. Abgebildet ist ein zu Fuß gehender Lastenträger. Das beweist die hohe Wertschätzung, die die Kelten der Fortbewegung auf den eigenen Füßen entgegenbrachten. Mobilität auf Rädern war damals nur den höchsten Würdenträgern erlaubt und die absolute Ausnahme, davon zeugt der singuläre Fund des Prunkwagen eines Keltenfürsten, der im Württembergischen Landesmuseum ausgestellt ist.
Die 50 Zentimeter hohe Stele besteht aus grobkörnigem Schilfsandstein, der mit ziemlicher Sicherheit aus einem Steinbruch im benachbarten Schönbuch gewonnen wurde.
Alle Ratsfraktionen sprachen sich geschlossen für eine Berücksichtigung des Fundes in die verkehrliche Konzeption des Neubaugebietes aus. "Diese einmalige historische Stätte gibt uns die Chance, das Baugebiet als Mischung aus autofreiem Wohnen und Freilichtmuseum auszuweisen", meinte der Bürgermeister. Ein derartiger Bauleitplan sei einmalig in der BRD und würde Herrenberg als ökologische Leuchtturmstadt mit intensiver Einbindung des historischen Erbes in ihre Neubaugebiete auszeichnen.
Die VCD-Ortsgruppe schlug vor, die Verkehrszeichen anzupassen. Das Bild zeigt einen Vorschlag für ein Durchfahrt-Verboten-Schild.
Im Alzental wurden nach Bekanntwerden des Fundes auffällige Grabungen in privaten Gärten beobachtet.